Von Leibniz zur Curta

Tablar 5 zeigt mechanische digitale Rechenmaschinen.

Sich von der Last des monotonen Rechnens zu befreien ist ein alter Wunsch der Menschen. Der deutsche Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz machte sich 1675 an die Verwirklichung dieses Traums. Er erfand die Staffelwalze und das Sprossenrad. Zudem überlegte er, ob es einfacher wäre, mit dem Zweiersystem zu rechnen. Die Maschinen, die Leibniz selber baute, funktionierten zu seinen Lebzeiten nicht sehr gut. Aber Maschinen, die auf Staffelwalze und Sprossenrad beruhen, waren bis in die 1960er Jahre in Gebrauch. Die elektronischen Rechner, welche auf dem Zweiersystem basieren, begannen Mitte der 1970er Jahre ihren Siegeszug, der bis heute nicht gestoppt wurde.

Der Zahlenschieber stammt aus den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts und war eine kostengünstige Addier- und Subtrahierhilfe für die Westentasche. Ihre Besonderheit bestand darin, dass sie trotz ihrer geringen Breite nur eine Oberfläche für beide Rechenarten aufwies. Die Ursprünge dieser Zweispeziesmaschine reichen bis ins 17. Jahrhundert, zur Rechenmaschine von Blaise Pascal, zurück. Gleichwohl wurden Zahlenschieber bis in die 1970er Jahre verkauft.

Addiator Piccolo
Addiator Piccolo-S

Die Esacta ist ein wenig bekanntes Tischmodell einer Vierspeziesmaschine, die auf dem Prinzip von Leibniz’ Sprossenrad beruht. Der Vorteil des Sprossenrades bestand in seiner Robustheit.

Die Esacta wurde in den 1950er Jahren von der Fabrica Macchine Calcolatrice Milano hergestellt. Davon zeugt ihr für diese Zeit typisches, elegant geschwungenes, grünes Blechgehäuse.

Esacta
Esacta

Die von Curt Herzstark konstruierte Curta-Rechenmaschine basiert auf dem Prinzip der Staffelwalze, ist ein feinmechanisches Wunderwerk und die kleinste mechanische Rechenmaschine der Welt. Das Schnittmodell einer Curta Typ I befindet sich in Privatbesitz und ist hier nur zeitweilig ausgestellt.

Curta Typ I Schnittmodell
Curta Typ I Schnittmodell

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